Der drei Tage Ausflug nach Frankreich

Im Ibis-Hotel in Dinant habe ich mir dann im Büro Einreisedokumente ausdrucken lassen und bin weitergefahren nach Frankreich und war in gespenstischer Weise das einzige Boot unterwegs. Letztendlich fahren hier bis Givet (Frankreich) offenbar nur noch zwei oder drei Frachtschiffe hin oder her, die man im Laufe der Zeit immer wieder sieht. Nach drei kleinen Schleusen kam ich zur ersten französischen Grenzschleuse bei Givet. Auf Kanal 10 hörte ich wie die Schleusen mich vorab weitermeldeten, und wenn ich ankam war schon das Tor auf. An der Grenze interessierte man sich für die Gebühren und nichts anderes. Im November 2020 war eine Jahresvignette finanziell gesehen Quatsch, denn sie hätte am 1. Januar 2021 ihre Gültigkeit verloren. So zahlte ich etwas genervt 420 € bis Ende Dezember 2020. Mir wurde erzählt daß ich wohl an mehreren Stellen ein paar Wochen warten müsste, es gebe Bauarbeiten und der Wasserstand wäre an einigen Stellen zu niedrig, ich solle lieber nach Namur zurück und über Paris fahren, was für mich mehrere Wochen Zeitverlust bedeutet hätte. Einen Tag vorher hatte ich von der VNF-Verwaltung am Telefon erfahren, daß ich bis Lyon (wo man in die Rhone gelangt) keine Probleme zu erwartet hätte. Ich wusste nun also überhaupt nicht mehr was auf mich zukommt. So fuhr ich einfach los. Kam durch den aufregenden Tunnel von Ham sur Meuse (Taschenlampen/Leuchten bereit halten, er ist unbeleuchtet) und legte in Frankreich in zwei Orten zum Übernachten an.

Einfahrt zum Tunnel von Ham sur Meuse

Die Stimmung in Frankreich war in diesen Tagen furchtbar. Es gab nicht nur den couvre-feu am Abend, auch am Tage hatte ich den Eindruck daß sich niemand auf die Strassen wagte. Alle Geschäfte waren geschlossen. In einem kleinen Dorf holte ich mir ein baguette und die Verkäufern erkannte dass ich wohl von ausserhalb kam und erschrak und wich weit von mir weg. Die Zeit war nicht gut. Am nächsten Morgen kam ein VNF-Auto und mir wurde gesagt daß zur Zeit des confinement (Reiseverbot) Fahrten über 10 km untersagt seien. Ich solle schnell zurück nach Belgien um nicht von der Polizei erwischt zu werden. Der gleiche Beamte hatte mir zwei Tage vorher noch die Vignette verkauft. Auf der Rückfahrt fuhr nun das VNF-Auto parallel mit, und behielt mich bis zur Grenze im Auge. Durch die Strömung der Maas hatte ich nun deutlich mehr Geschwindigkeit und schaffte die Strecke in einem Tag. Und wieder gings durch den Tunnel.

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