Am 9. Juni 2020 fuhr ich dann am frühen Morgen los. Mit schwachem Ostwind konnte ich teilweise auch segeln. Dennoch legte ich die Strecke zu etwa 2/3 unter Motor zurück, die Geschwindigkeit lag bei etwa 2-3 Knoten. Zeit die Beine hochzulegen, den Autopiloten laufen zu lassen, zu dösen, lesen und nichts zu tun. Natürlich wurde ich laufend von anderen Seglern abgehängt. Einer der Überholer lief dann irgendwo hinter Rerik bei Wustrow auf eine Sandbank und sass dann da fest. Mit meinem Kiel konnte ich nicht helfen. Tatsächlich muss man da in der Gegend etwas Zick Zack um Untiefen herum fahren. Vorbei gings an einer mysteriösen unbetretbaren Insel namens Walfisch und einem lustigen Seezeichen. In Höhe der Halbinsel Wustrow kam dann Wind auf und es ging schnell rum nach Poel, zwischen mehreren betonnten Untiefen durch. Zum zweiten Tag navigierte ich mit Plotter. Was für eine enorme Erleichterung! Keine Bleistifftkreuzchen mehr in der Papierkarte und rumtüfteln. Konnte sogar die Abdrift gut gefühlsmässig in den Griff kriegen. Bei der Einfahrt nach Kirchdorf in Richtung Norden hatte ich Gewitter mit starkem Gegenwind und wenig Raum im Fahrwasser. So kam ich da nur mit etwa einem Knoten voran und brauchte Stunden für die kurze Strecke. Wegen des Windes schaute ich in schräger Fahrt nicht nach vorne sondern ähnlich wie beim Motorflug zur Seite, und war völlig durchnässt vom Regen.

Einfahrt Kirchdorf, Insel Pöl 


nahe Insel Walfisch 

Begegnung mit alter Wismarer Kogge auf See