Berry au bac und die „zones rouges“

Wer in Richtung Champagne unterwegs ist, kommt durch die ehemaligen Kampfgebiete des ersten Weltkriegs. An mehreren Stellen wird das deutlich: einmal kam ich an einem Hügel längs des canal lateral de l’Aisne vorbei, der mit einem Zaun abgesperrt war. Zu sehen waren Bohrstellen zur Suche nach Munition, gekennzeichnet mit Warnschildern. Tatsächlich durchquerte ich die „roten Zonen“ (zones rouges), die heute noch durch die Anwesenheit von Munition gefährlich sind und für die Öffentlichkeit gesperrt sind. Seitlich der Wasserstraßen und der Straßen sind auch große Soldatenfriedhöfe zu sehen.

Ich übernachtete in Berry au bac, wo es in den canal de l’Aisne a la Marne abgeht. Gleich neben meinem Halteplatz an der Schleuse von Berry au bac liegt die „Cote 108“ (Stellung 108 oder Höhe 108), bei der deutsche Soldaten im ersten Weltkrieg einen Posten auf einem Hügel hielten, der die strategisch wichtige Wasserstrassenkreuzung kontrollierte. Auch hier fand 1917 die „Schlacht an der Aisne“ statt. An dieser Stelle legten die französischen Truppen 1917 einen langen Tunnel an, der unter der cote 108 endete. Tonnen an Sprengstoff wurden dann gezündet um den Posten von unten in die Luft zu sprengen. Dies war ein Beispiel des so genannten Minenkrieges des ersten Weltkriegs. Beide Seiten bohrten Tunnel um Stellungen der Gegenseite zu sprengen, oder um die feindlichen Tunnel selbst zu finden und zu zerstören. Die cote 108 ist heute völlig verwildert. Mit der Drohne konnte ich einen kleinen Weg finden, ich glaube aber daß er für Spaziergänger gesperrt ist. Von oben ist immer noch ein großer Krater der damaligen Zerstörung zu sehen.

Cote 108 in Berry au bac
Am Grund vom Krater sind noch Betonreste zu sehen

Von Berry au bac ging es dann in den canal de l’Aisne a la Marne, in Richtung Reims und weiter nach Conde sur Marne.

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